Lange war es still um Renee Pornero. Stimmen ließen verlauten, sie hätte ihrem Dasein vor der Kamera ein Ende gesetzt. Doch nun feiert die österreichische Porno-Aktrice ihr Comeback. Nicht als Darstellerin, viel mehr als Regisseurin. Ihr Debüt mit dem Titel Viennese, einem abendfüllenden Vignette-Film, erfährt bereits vor der Veröffentlichung eine beachtliche Resonanz. Ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere, eine willkommene Abwechslung für die lokale Szene, ein Hoffnungsschimmer am Porno-Himmel.
„Im Grunde genommen handelt es sich bei diesem Film um ein Experiment“, so die Wahl-Wienerin. „Ich wollte von Anfang an Spielfilme drehen, war mir aber nicht über den Aufwand einer solchen Produktion bewusst. Es wurde daher vorerst auf Dialoge verzichtet, lediglich ein Erzähler führt durch das Geschehen.“ Viennese zeichnet sich durch ausgewähltem Soundtrack sowie alternative Kameraführung und Schnittmethoden aus. Was den Cast anbelangt, hat sich Renee für Stars wie Elizabeth Michelle Lawrence, Beccy Lavender, Sarah Rose und Kim Kim De entschieden.
„Für mein Debüt wollte ich mir besonders viel Zeit nehmen, einfach um mit der Materie vertraut zu werden.“ Das scheint sich gelohnt zu haben, denn die Präsentation auf der diesjährigen Venus Messe in Berlin war ein voller Erfolg. „Ich war überwältigt ob der Resonanz. Es traten einige renommierte Filmemacher an mich heran, um mir ihre Bewunderung mitzuteilen. Internationale Labels zeigten Interesse an einer Lizenz. Ich bin sehr glücklich über dieses Feedback und hoffe, dass ich auch den Erwartungen der Fans gerecht werden kann.“
Die weibliche Handschrift zeigt sich bei Viennese besonders durch die emotionalen Bindungen zwischen den Charakteren sowie realistischen Szenarien. Die Schauplätze hingegen sind eher Fiktion. „Mir war der Schwerpunkt Wien sehr wichtig, insofern habe ich noch vor dem Cast die Locations ausgewählt.“ Unschwer zu erkennen, denn selten wird in einer Kutsche oder einer Riesenrad-Gondel eine heiße Sex-Szene hingelegt.
Viennese erscheint im Februar 2007 im Vertrieb von Magma. Seitens des deutschen Labels wurden die Erwartungen mehr als erfüllt. „Renee Pornero hat definitiv Potential. Sie ist nicht nur engagiert, sondern zeigt Courage, in der Branche etwas zu bewegen. Wir sind stolz, ihre Filme auch zukünftig ins Programm nehmen zu dürfen.“ Renee ist nicht weniger erfreut über die Kooperation: „Magma ist für mich das führende Label im deutschsprachigen Raum. Für mich war von Anfang an klar, dass ich deren Vertriebswege nutzen würde. Sie bürgen nicht nur für Qualität, sondern sind offen für Veränderungen. Ich bin sehr dankbar, dass sie mir die Chance geben, meine Filme einem breiten Publikum zu präsentieren.“
Zeitgleich gründete Renee Pornero ihr hauseigenes Label Six Inch Snails (www.sixinchsnails.com) und ist damit nicht nur eine der wenigen weiblichen Produzentinnen im europäischen Raum, sondern betreibt damit das führende Erotikfilm-Label in Österreich.
„Ich liebe die Arbeit vor der Kamera, es war aber an der Zeit, meine Erfahrungen und Ideen umzusetzen. Ich sehe so viele Möglichkeiten, in dieser Branche innovativ zu agieren und kann es kaum ertragen zu sehen, wie der Markt stagniert. Man versucht lediglich, sich in Sexpraktiken zu übertreffen, die Qualität der Filme leidet indes sehr und alles wiederholt sich. Oft sind die Filme thematisch interessant, aber sobald es zum Sex kommt, sind wir wieder bei Stereotypen angelangt. Es fehlt am Drive und vor allem an leidenschaftlichem Sex.“
Gerade dem Schmuddel-Image der Branche will Renee mit ihren Produktionen entgegenwirken. Nicht nur mit Spielfilmen, in welchen der Sex ebenso realitätsnah inszeniert ist wie die Geschichte an sich, sondern auch mit kleineren Nebenprojekten, die für Abwechslung sorgen und gleichzeitig neue Gesichter hervorbringen sollen.
[via
6IS]